Wenn Du für Deine Auftraggeber Lehrveranstaltungen halten darfst: Heute sprach ich auf Einladung von Lara Schink vor den Studierenden des Lehrstuhls Friedhofsgartenbau der HTW Dresden zu neuen Erkenntnissen für die Friedhofsentwicklung. Was hat das mit Marketing zu tun?
Bei beidem geht es um die Orientierung am „Kunden“, am Menschen. Nämlich darum, sich auf die Zielgruppe und den möglichen Nutzen für dieselbe zu besinnen. Was bei der Entwicklung pflegefreier Grabformen in den letzten Jahrzehnten zu wenig Beachtung fand: Gräber sind in erster Linie wichtig für die Lebenden – sie können Menschen in Trauer helfen. Wenn Beisetzungsorte, auch pflegefreie, gekennzeichnet und so gestaltet sind, dass sie Menschen zur Trauerarbeit einladen und damit Trauerverarbeitung unterstützen, dann bieten sie ihren eigentlichen "Kundennutzen". Und dann sind Friedhöfe wirksames Instrument und Ausdruck gesellschaftlicher #Fürsorge. Das findet übrigens auch Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx (Zukunftsinstitut), der die Arbeit der Initiative „Raum für Trauer“ seit Jahren mit großem persönlichen Engagement begleitet. Neben seinem Essay „Die Zukunft der Trauer“ im Fachbuch „Der Friedhof als kommunales Erfolgsprojekt der Zukunft“ hat er auch das Vorwort zum Büchlein „Weiterreden, weiterleben“ beigesteuert, das wir für die Initiative schreiben und gestalten durften.
In der heutigen Vorlesung konnte ich den Studierenden von dem architekturpsychologischen Ansatz und dem danach geschaffenen weltweit ersten „Friedhofslabor“ Campus VIVORUM in Süßen, Baden-Württemberg berichten. Als Experimentierfeld und Impulsort der Initiative „Raum für Trauer“ gibt der Campus VIVORUM kommunalen und kirchlichen Friedhofsentwicklern und Friedhofsplanern wertvolle Anregungen.
www.raum-fuer-trauer.de, www.trauer-now.de